Die Reichblütige Ölweide ist ein frostharter und robuster, laubabwerfender, unbewehrter, 2–8 m hoher Strauch. Die leicht raue bis feinschuppige Borke ist grau-braun.
Die weißen, im Verblühen gelblichen, süß duftenden Blüten erscheinen im Mai, Juni. Die dunkelrot-braunen bis orangeroten, mehr oder weniger weiß punktiert-geschuppten, eiförmigen bis ellipsoiden, etwa 1,2–1,4 Zentimeter großen, einsamigen Steinfrüchte sind essbar, saftig, süß-sauer, sie reifen im August, September.
Ähnlich wie Hülsenfrüchtler (Leguminosen) und andere Ölweidengewächse ist die Reichblütige Ölweide in der Lage, mit Hilfe von in Symbiose lebenden Bakterien (Frankia) Luftstickstoff in knöllchenartigen Gebilden an der Wurzel zu binden, umzuwandeln und den Pflanzen verfügbar zu machen. Analog zu den Mykorrhiza nennt man diese Form der Symbiose Aktinorrhiza. Die Pflanze gedeiht daher auch auf nährstoffarmen Böden, ist widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit und Wind, und somit als Pioniergehölz zur Befestigung von Böschungen und Dünen geeignet. Zur Blütezeit ist sie eine gute Bienenweide.
Die saftigen, süß-sauren Steinfrüchte können zu Marmelade, Gelee oder Kompott, gemischt mit anderen Früchten, verarbeitet werden. Nur reife Früchte sind zum Frischverzehr schmackhaft. Aus unreifen Früchten stellt man einen Oliven-Ersatz her. Die Früchte können auch zu alkoholischen Getränken vergoren werden.