Der Scharfzähnige Strahlengriffel ist mit der handelsüblichen Kiwi und verschiedenen anderen kleinfruchtigen Arten wie Schwarzer Strahlengriffel (Actinidia melanandra), Sibirischer Strahlengriffel (Actinidia kolomikta) oder Japanischer Strahlengriffel (Actinidia polygama) verwandt. Die Sorten der Actinidia arguta sind wesentlich frosthärter als die Kiwi (Actinidia deliciosa) und daher für den Anbau im gemäßigten Klima, wie in Mitteleuropa, gut geeignet.
Der Scharfzähnige Strahlengriffel ist eine große, sommergrüne, verholzende Kletterpflanze; man kann die Wuchsform auch als windender Strauch bezeichnen, es handelt sich um eine Liane. Die Rinde der Zweige ist anfangs wollig behaart, später ist sie kahl oder selten flaumig behaart und es sind keine Lentizellen mit bloßem Auge erkennbar. Im zweiten Jahr färbt sich die Rinde gräulich-braun und ist kahl mit kleinen, unscheinbaren Lentizellen.
Die Blütezeit liegt meist im April. Der Scharfzähnige Strahlengriffel ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) auch wenn es Sorten mit weiblichen und männlichen Blüten auf einer Pflanze gibt ist es besser eine extra Bestäubersorte zu Pflanzen um den Ertrag zu garantieren. Auf nur 7 bis 10 mm langen Blütenstandsschäften stehen hell- bis mittelbraune wollig behaarte, seitenständige, zymöse Blütenstände, die nur eine bis sieben Blüten enthalten.
Die kahlen, fleischigen, mit einer Länge von 2 bis 3 cm kugeligen bis länglichen Beeren, die mehr oder weniger schnabelartig enden, enthalten zahlreiche Samen. Die Frucht färbt sich bei Reife je nach Sorte von purpur-rot über grau-braun bis grünlich-gelb.
Der Scharfzähnige Strahlengriffel ist auf den Kurilen, Sachalin, in der Region Primorje, in Korea, Japan, Taiwan und in Zentralchina bis ins Himalayagebirge verbreitet. Dort ranken sie meist an Bäumen hoch. In China gedeiht er in Bergwäldern, im Dickicht, an den Ufern von Fließgewässern und an feuchten Standorten in Höhenlagen zwischen 700 und 3600 Meter.
Die Pflanze benötigt als ursprüngliche Bewohnerin von Waldsäumen humosen Boden. Die Honigbeere bevorzugt leicht saure Substrate, ist aber nicht im selben Maß kalkempfindlich wie die Großfruchtige Kiwi (A. deliciosa). Mulchen und ein nach Westen oder Osten ausgerichteter Standort wirken sich positiv auf Wachstum und Fruchtansatz aus. Ein zur Sonne exponierter Standort lässt den sommerlichen Wasserbedarf extrem steigen.
Ein Schnitt ist nicht unbedingt nötig, sollte aber ähnlich wie bei der Weinrebe vorgenommen werden und empfiehlt sich zur Ertragssteigerung und zur Begrenzung des Längenwachstums. Mini-Kiwis sind starkwüchsige Pflanzen und benötigen große Standweiten. Wenn man von einem Pflanzenabstand von 2,5–3 m und einen Reihenabstand von 3–3,5 m ausgeht, ergibt sich, dass 1100 bis 1300 Pflanzen pro ha angebaut werden können. Der Haupttrieb und die Seitenverzweigungen sollten sich nicht um die Drähte schlingen, sie sollten gerade gezogen werden. Wenn sich auf flach gestellten Ästen Seitenverzweigungen entwickeln, so kürzt man sie im Sommer auf fünf bis sieben Augen. Triebe, die gefruchtet haben, sollten auf drei bis fünf Augen zurückgeschnitten werden. Im dreijährigen Rhythmus sollte man die abgetragenen Triebe entfernen. Außerdem werden zu dicht oder ungünstig stehende Triebe ebenfalls entfernt. Wenn die Pflanze ein gewisses Alter erreicht hat, schneidet man das abgetragene Fruchtholz auf junges Fruchtholz zurück (Fruchtholzerneuerung). Diese Schnittmaßnahmen sollte man im Sommer oder in der Winterruhe durchführen, andernfalls kann es zu starken Blutungen kommen, da die Pflanze bereits unter hohem Saftdruck steht. Im Mai gebildete Wasserschosse werden im Juni entfernt, ganz späte Triebe sind meist kürzer und werden Mitte August auf fünf bis sieben Knospen gekürzt.
Bislang sind keine gravierenden Krankheiten und Schädlinge bekannt.