Der Knollige Sauerklee ist eine mehrjährige, sukkulente, krautige Pflanze. Die Pflanze wird bis über 30–40 cm hoch. Die Wurzeln bilden stark verzweigte Rhizome, deren Spitzen zu fleischigen Knollen anschwellen. Die wachsigen, mehr oder weniger runzligen, zylindrischen bis ellipsoiden oder keulenförmigen Knollen, mit kerbigen „Augen“, sind 3–15 cm lang, weiß, grün, orange, rosa, rot oder violett. Die aufrechten oder niederliegenden, essbaren fleischigen Stängel erreichen bis 1 cm Durchmesser. Sie sind dunkelgrün bis purpurn gefärbt und meist dicht mit Flaumhaaren bedeckt.
Oxalis tuberosa ist heterostyl und tristyl, es sind also drei verschiedene Blüten vorhanden. Die Blütenstände erscheinen achsel- oder endständig als vier- bis über achtfache Trugdolden.
Es werden, wenn auch selten, kleine und ein- bis wenigsamige, lokulizidale Kapselfrüchte gebildet. Die Samen besitzen eine explosive Samenschale (Endotesta, Arillus) welche sie aus der Frucht herausschleudert.
Die Wildform der Oka ist unbekannt, da die Familie schlecht untersucht ist, vielleicht handelt es sich um Oxalis picchensis oder O. chicligastensis.
Die genaue Herkunft der Art ist umstritten. Vermutlich stammt sie aus Kolumbien. Auf Grund pflanzengeographischer Erwägungen wurden die Anden vorgeschlagen, so von Vavilov und Hawkes. Die Oca ist als Kultur- und Nutzpflanze von Venezuela bis Bolivien und insbesondere in den Hochanden Perus verbreitet. Die Spanier brachten einige Arten nach Mexiko. Heute wird sie auch in Neuseeland gewerblich angebaut.
Als Folge intensiver, vermutlich mehr als tausendjähriger Kultivierung der Art haben sich viele Sorten herausgebildet. Mit dem Ziel, größere, nahrhaftere und wohlschmeckendere Knollen zu erzeugen, wurde bei der Züchtung wenig Wert auf die Blüten der Pflanzen gelegt, so dass Sorten entstanden, die nicht mehr blühfähig oder steril sind und nur noch über die Knollen vermehrt werden können. Insbesondere die Sorten mit gelben und roten Knollen sind steril. Bei vielen Sorten weicht auch der Chromosomensatz stark vom Normal ab. So sind diploide, triploide, tetraploide, hexaploide und auch aneuploide Sorten bekannt.
In der Ernährung in den Anden nimmt die Oka den zweiten Platz nach der Kartoffel ein, sie ist weniger ertragreich, aber auch weniger anfällig.
Junge Blätter und Sprosse enthalten Oxalsäure, die ihnen den sauren Geschmack verleiht, meist nur in geringen Mengen, so dass sie als Salat oder Gemüse verwendet werden können. Die Knollen enthalten deutlich weniger Oxalsäure, dafür aber Stärke und größere Mengen Vitamin C. Die Knollen können roh in Salaten, gekocht, geröstet oder gebacken verzehrt werden.
Werden die Knollen nach der Ernte einige Wochen dem Sonnenlicht ausgesetzt, baut sich die Säure weitgehend ab und die Knollen werden süßer.
Der Anbau erfolgt grundsätzlich wie bei Kartoffeln: Die Knollen werden, je nach Klima, etwa März bis April gesetzt. Man kann sie auch ab April im Topf vorziehen und erst im späten Mai aussetzen, da sie zu Beginn nur wenig wachsen. Ein idealer Standort ist sonnig, aber kühl und feucht, der Boden sollte fruchtbar und reich an organischen Bestandteilen sein. Während der Wachstumsphase kann man die Erde, wie bei Kartoffeln zur Pflanze hin etwas anhäufeln, dies unterstützt die Knollenbildung und beugt einem „Vergrünen“ der Knollen durch Sonnenlicht vor. Im Gegensatz zur Kartoffel sind grüne Knollen aber essbar. Die Pflanzen bilden zuerst kleine Büsche, die dann aber umfallen und sich entlang der Erdoberfläche ausbreiten. Bedeckt man die Zweige mit Erde, können sich auch an den Blattachsen Knollen ausbilden, diese sind aber meist klein. Die Ernte erfolgt, wenn die Blätter durch Frost abgestorben sind. Da der Knollige Sauerklee eine Kurztagspflanze ist, bildet er die Knollen erst im Herbst.
Ein Frostschutz durch kleine Folientunnel kann die Ernte deutlich vergrößern. Kühl und trocken aufbewahrt, sind die Knollen bis zum nächsten Frühling lagerfähig. Sich selbst überlassen, sterben die oberirdischen Teile im Winter ab und im Frühling treiben die Knollen neu aus, sie sind bis ca. −5° frosthart. Da die Pflanze ein dichtes Blätterdach ausbildet, ist sie als Beifrucht etwa zu Stangenbohnen, Mais oder Tomaten geeignet, wo sie den Boden vor Erosion schützt und zusätzlich Unkräuter unterdrückt. In Mitteleuropa sind Oca gegen fast alle Schädlinge resistent, selbst Nacktschnecken meiden sie.