Die bei Reife meist blauschwarzen Früchte sind botanisch gesehen keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte, die sich aus den einzelnen Fruchtblättern bilden: Jede ihrer kleinen Einzelbeeren ist im Aufbau einer Steinfrucht (zum Beispiel Kirsche) gleich und hat wie diese eine dünne Außenhaut. Tatsächlich beißt man beim Kauen der Früchte auf kleine Steine, in denen auch der Samen der Brombeere zu finden ist. Anders als bei der Himbeere ist die Frucht fest an den Blütenboden gebunden. Die Fruchtreife reicht von August bis September, bisweilen auch bis Oktober. Nach der Fruchtreife sterben die Triebe ab.
Die Brombeer-Arten sind in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel von Europa, Nordafrika, Vorderasien und Nordamerika weit verbreitet. Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Lagen, beispielsweise lichte Wälder oder deren Ränder, mit kalk- und stickstoffreichen Böden.
Sie benötigen ein Spalier, um sie in ihrem kräftigen Wuchs überschaubar zu halten. Als Pflanzabstand sind mindestens 2 bis 3 Meter wichtig. Ferner ist regelmäßiges Auslichten und Entfernen von Geiztrieben notwendig, um Gestrüppbildung zu verhindern. Nach der Ernte werden die abgetragenen Ruten am Boden abgeschnitten und neue Triebe auf etwa drei bis fünf Zweige je Pflanzenexemplar reduziert.
Die Früchte sind saftig und wohlschmeckend. Brombeer-Früchte eignen sich zum Frischverzehr, als Kuchenbelag und um Konfitüre, Gelee, Sorbet, Saft, Wein und Likör zu bereiten. Die frischen Früchte können außerdem durch Tiefkühlen konserviert werden.
Wegen des angenehmen Geschmacks sind Brombeerblätter, die man am besten in der ersten Maihälfte pflückt, in vielen Tees enthalten. Brombeertee kann als Haustee auch über längere Zeit gefahrlos getrunken werden. Die fermentierten Laubblätter der Brombeer-Arten dienen als Ersatz für schwarzen Tee und werden als koffeinfreier Frühstückstee gehandelt.
Als Arzneimittel dienen heute die getrockneten Blätter (Bezeichnung der Droge ist Rubi fruticosi folium) schwach behaarter Arten. Sie enthalten Gerbstoffe (Gallotannine und dimere Ellagitannine), Flavonoide und Fruchtsäuren wie Citronensäure und Isocitronensäure und etwas Vitamin C. Aufgrund des Gerbstoffgehalts wird die Arznei als Adstringens und Mittel gegen Durchfall, zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber äußerlich auch zu Waschungen bei chronischen Hauterkrankungen verwendet.